Reale Erlebnisse aus der Kindheit spielen eine Rolle bei der Arbeit mit dem inneren Kind.
Geliebt und versorgt zu werden, das Bedürfnis nach Bindung und Wärme sind überlebenswichtig
und wird alles dafür tun, um den Eltern bzw. dem „Versorgersystem“ gerecht zu werden. Ein Kind kann noch nicht beurteilen, was richtig oder falsch ist. Für das Kind ist wahr, was es wahrnimmt und richtig, wofür es gelobt und anerkannt wird. Geborgenheit, Bindung und Nähe sind essentiell und unabdingbar für jedes Kind. Je intensiver und emotionaler eine Erfahrung in der Kindheit war, desto tiefer ist dies in uns gespeichert.
Selbst bis in das Erwachsenenalter hinein können vor allem negative Erlebnisse aus der Kindheit die Lebensqualität beeinträchtigen und eine Behinderung, den Lebensfluss und Entwicklung stören. Diese sind fast immer nur noch im Speicher des Unterbewusstseins vorhanden und werden vom denkenden Verstand nicht mehr als relevant abgetan.
Als Erwachsener wundert man sich manchmal, warum es trotz aller Anstrengungen nicht richtig klappen mag und man sich selbst im Wege steht.
Im Alter bis circa fünf Jahren befinden sich Kinder in einer intensiven Phase des Entdeckens, Erforschens und Lernens. Alle Erfahrungen werden im limbischen System gespeichert. Auch das Du bist nicht Ich, ein eigenes Wertesystem und das Verhalten im Bezug der Emotionen zu anderen Menschen wird dabei erforscht. Wenn das Kind in diesem Zeitraum nicht den Raum zur Entwicklung von Frustrationstoleranz bekommt wird es automatisiert lernen, die eigenen Bedürfnisse zu verdrängen. Es wird, wenn es keine Lösung sieht, den Konflikt zwischen dem eigenen Bedürfnis und der Nichterfüllung des Bedürfnisses unterdrücken um weiter im eigenen emotional tragbaren Zustand leben zu können.
Bis zum zehnten Lebensjahr wird das Gehirn von erlerntem und erfahrenem in Struktur, Persönlichkeit und im Weltbild des zukünftigen Erwachsenen geprägt. Je stärker eine erfahrene Emotion, desto tiefer die Speicherung.